Seit unserem Blogeintrag vom Mai ist einiges passiert im Altai. Die Nomaden sind zwischenzeitlich mit Sack und Pack vom Winter- oder Frühlingslager ins Sommerlager gezogen. Für das Klosterprojekt trafen sich Ende Mai tuwinische Organisationen in Ulanbaataar um weiter Spenden zu sammeln. Auch OHFM war anfangs Juni in Tsengel und sprach mit dem Projektleiter, den Nomaden und Gailthaku Galsan über den Wiederaufbau.
Der leitende Ingenieur Ganhoyag erklärt uns auf der Baustelle den aktuellen Stand der Arbeiten. Er erwähnt, dass die Baukosten je nach Verwendung von Baumaterialien stark variieren können. Auch die Zufuhr von Strom, das Abwasser oder die Versorgung mit Frischwasser ist von den lokalen Behörden abhängig. Mit diesen Unwägbarkeiten geht der Ingenieur mit tuwinischer Gelassenheit um. Ihm ist auch bewusst, dass der Fortschritt von den eingehenden Spenden abhängt. So versucht er, sinnvolle Etappen zu realisieren. Die nächste Etappe kann mit der Spende von OHFM (am 3. Juni 2022 hat OHFM) einen Check von CHF 6000 überreicht) realisiert werden. Nur wenige Tage nach Checkübergabe konnten wir reges Treiben auf der Baustelle feststellen. Im Innern der Grundmauern wurden Fundamente für die tragenden Säulen gegraben, welche die Betondecke für das erste Stockwerk tragen werden.
Stimmen der Nomaden zum Wiederaufbau
Wir haben auch mit den Nomaden über den Wiederaufbau gesprochen. Für Nomade Bold und seine Sippe bedeutet der Wiederaufbau Zukunft. Mit dem Kloster werde ein Ort markiert, der zeigt, dass hier Ureinwohner leben, die ihre Kultur und Religion praktizieren. Nomade Ganbolt ergänzt, dass es für sein Volk Zeit sei aufzustehen und anzupacken, sich anzustrengen und zusammenzuhalten. Beide sind tief beeindruckt, dass Menschen von weit her zu ihnen reisen und sich für ihr Leben und ihre Kultur einsetzen.
Galtaikhu Galsan will die grünste Anlage in Tsengel gestalten
Für Galtaikhu Galsan, der die Tuwiner in das 21. Jahrhundert führt, ist der Wiederaufbau des Klosters nicht nur ein Bauwerk, sondern das Werk von vielen Menschen, die gemeinsam einen Bau mittragen. Er ist die treibende Kraft hinter dem Projekt und weiss um die tiefe Bedeutung für sein Volk. Galtaikhu will die Anlage um das Kloster nach eigener Aussage zu einem der grünsten Orte im ganzen Sum gestalten.
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