Galsan Tschinag, Brückenbauer zwischen Urzeit und Moderne, Osten und Westen, erzählt
aus seinem bewegten Leben. Geboren und aufgewachsen im Hohen Altai als jüngster
Sohn einer Nomadenfamilie, dem Stammesoberhaupt der Tuwa und Neffe einer
berühmten Schamanin, mit der zusammen er schon im Alter von fünf Jahren anfing zu
schamanen. Sein Studium führte ihn mittels eines Stipendiums 1962 nach Deutschland, in
die DDR. Dort studierte er Germanistik und war der erste Diplomgermanist der Mongolei,
als er in sein Heimatland zurückkehrte und an den Hochschulen der Hauptstadt zahlreiche
Studenten unterrichtete. Politische Verfolgung und Berufsverbot führten ihn dahin, seine
Bücher in deutscher Sprache zu schreiben und zu veröffentlichen und er überträgt die
bildliche und poetische Sprache seines Volkes, das über keine Schriftsprache verfügt, ins
Deutsche. Dadurch wird die vergangene und gegenwärtige Welt seines Volkes lebendig
und es gelingt ihm, die ursprünglichen Lebensweisheiten der Tuwa Nomaden in die
Sprache unserer neuen Zeit zu übersetzen.
Lasse Dich von seinen Erzählungen über das Nomadenleben in der Mongolei von gestern
und heute poetisch berühren.