Update 1 - Winterhilfe 2024 | Open Hearts for Mongolia

Update 1 – Winterhilfe 2024

Die Spendenaktion läuft
Wir sind überwältigt von Ihrer grossen Bereitschaft zu spenden! Die Solidarität mit Menschen und Tieren am anderen Ende der Welt ist beeindruckend.

Galtai sagte den Nomaden kürzlich: «Es wird Hilfe kommen, bitte haltet durch!». Die Nomaden entgegneten: «Wir werden euch mit Tränen und mit Lachen empfangen und wir geben die Hoffnung nicht auf, dass das Wetter milder wird».

Am 1. März 2024 wurde in den mongolischen Nachrichten von 2 Mio. verendeten Tieren berichtet und die Zahlen steigen laufend. Der Sturmwind bringt einerseits eine extreme Kälte und andererseits fegt er den Schnee weg, so dass die Tiere an die Weiden und ans Futter kommen. Zurzeit liegen die Temperaturen im Westen der Mongolei um die -39°C und tagsüber -25°C. Die ersehnte Schneeschmelze und der Frühling werden noch lange nicht kommen.

Im Altai erlitten bereits viele der Muttertiere Fehlgeburten. Die einjährigen Zicklein, Lämmer, Kälber und Fohlen sind sehr geschwächt. Ihnen gilt neben den Muttertieren eine besondere Aufmerksamkeit. Wie Sie auf den Fotos sehen, haben sogar die Yaks Decken, obwohl sie extreme Witterung gewöhnt sind. Auch sie müssen während diesen langanhaltenden tiefen Temperaturen geschützt werden, das ist ungewöhnlich. 

Ein junges Paar, das vor einen Jahr geheiratet hat, bekam von beiden Eltern 100 Schafe und Ziegen, zwei Pferde, zehn Yaks und eine Jurte. Jengermaa ist jetzt schwanger. Die Hälfte der Tiere sind diesen Winter verendet. Sie versuchen tapfer zu bleiben. Aber wie kann eine junge Familie leben, ohne genügend Tiere, die sie ernähren und ihnen ein bisschen Geld einbringen? Denken sie vielleicht sogar daran, ihr Leben aufzugeben und in die Hauptstadt zu ziehen? Wie könnten sie es dort schaffen? Es drohen ihnen Armut im Elendsviertel und gesundheitliche Schäden durch die Luftverschmutzung.

Wir wollen uns genau dieser Entwicklung entgegenstemmen und deshalb wurde das Kaschmirprojekt ins Leben gerufen.

Das Heu ist überall knapp
Vor einigen Tagen fuhr der Schwiegersohn eines Nomaden frühmorgens nach Tsengel und kam bis Mitternacht nicht retour.  Wir erfuhren, dass er zwischenzeitlich den Weg wieder zu seiner Jurte zurückfand. Er konnte leider nur eine Heuballe beschaffen.

Jeder Nomade bekommt vom Staat ein kleines Stück Land zugewiesen, das er im Sommer bewirtschaften kann. Es gibt lediglich einen Schnitt im Jahr und das Gras ist teilweise sehr dünn, kurz oder hat sehr harte Stängel. Das ergibt ungefähr einen kleinen Laster voll Heu. Dieses Heu bewahren die Nomaden für die Muttertiere im Frühling auf. Diese Reserve mussten sie teilweise bereits verfüttern und mit ihren bescheidenen Mitteln ballenweise Futter dazukaufen.


Die nächsten Schritte
Die Anstrengungen von Galtai und seinen Helfern und wir von Open Hearts for Mongolia sind darauf ausgerichtet, genügend Mittel zur Verfügung zu stellen. Damit kann Heu und Kraftfutter von guter Qualität und zu vernünftigen Preisen  organisiert und mit den geeigneten Transportmittel vor Ort gebracht werden. Die Hilfsgüter sollten Mitte März bei den Nomaden ankommen.

Wir haben schon viele Spenden erhalten. Bitte unterstützen Sie uns weiterhin.

OHfM sagt Ihnen ein herzliches Dankeschön.

Ein Gedicht von Galsan Tschinag aus dem Jahr 2007
O Steppe, liebe Mutter
Schon wieder will kommen
Der Winter

Was machst du
Ohne deine Grasdecke
Bisher immer wieder
Nachgewachsen und
Dich warmgehalten, nun
Schon den dritten Sommer
Ausgeblieben?
Was machst du
Wenn der Sandsturm erwacht?
Wenn ihm der Schneesturm und
Diesem der Eissturm folgt?
Wenn das mordlustige Ungeheuer
Über dich tage- und nächtelang
Fegt und dich
Mit kantigen Steinsplittern
Und schneidigen Eisscherben
Fortwährend bewirft?
Und was mache ich
Mit dem gähnenden Herd
Meiner zittrigen Jurte?
Die Yaks, die Dung und
Die Wälder, die Holz gäben
Sind nicht mehr

O Steppe, liebe Mutter
Schon wieder will kommen
Der Winter
Was machen wir?

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