Die Nomaden sagen: Man muss sich immer in die Härte des Lebens begeben und nicht versuchen sich davor zu drücken. Es ist ein Kampf und doch auch etwas Natürliches und Selbstverständliches. Nur so kann man für das harte Leben tauglich werden.
Das Leben als Nomade im Hohen Altai ist ein täglicher Kampf mit den Urgewalten. Sie besitzen immer noch etwas Entscheidendes, nähmlich einen inneren Kompass, eine Art Göttlichkeit, die sich im Herzen manifestiert, einen Ratgeber für ihr Denken, Fühlen, Sprechen und Handeln. Ebenso ist ihnen die Heiterkeit Lebenshilfe.
Der Winter ist bis jetzt sehr milde. Die Nomaden sagen es nur ganz leise, sonst hört es die Kälte und wacht auf.
Bis jetzt haben die Nomaden im Hohen Altai den Winter sehr gut überstanden. In den ersten Februarwochen ist allerdings wieder Kälte bis zu Minus 40° angesagt. In den niedriegen Tälern, wie am weissen Fluss ist nicht soviel Schnee gefallen. In der Höhe liegt mehr Schnee. Durch den treuen Wind, der die Weiden nach dem Schneefall vom Schnee befreit, finden die Yaks, die immer in der Höhe nach Futter suchen, genug Gräser und Halme zum Fressen. Die Yaks stemmen sich mit ihren zarten Füssen gegen den Wind und schlecken mit der Zunge die locker sitzenden Pflanzen zwischen den Steinen unterm Schnee ins Maul.
In den Hohen Bergen des Tavan Bogd am Anfang des Weissen Flusses, sieht es schlechter aus, weil es sehr viel Schnee gab und bevor der Wind kam, ist der Schnee hart geworden. Nun versuchen die Nomaden mit ihren Tieren in tiefere Weiden zu gehen. Sie sind sehr tapfer. Nur die jungen, schwächeren, spätgeborenen und trächtigen Tiere werden in den Wintermonaten morgens bevor sie auf die Weide gehen mit wenig Heu oder Kraftfutter, was die Nomaden sich leisten konnten, gefüttert, damit sie die Kraft haben auf die Weide zu kommen und dort zu fressen. Die kräftigen Tiere holen sich alles Futter auf den Weiden. Die trächtigen und schwächeren Tiere bekommen gegen die Kälte eine Decke, damit sie nicht zu sehr auszehren.
Am Abend ist grosse Freude, wenn die Jurte wieder voll ist. Wenn die Kinder oder der Hausmann alle Tiere heil nach Hause gebracht hat und auch alle selber wieder heim kommen. Dann werden Geschichten erzählt und gemeinsam gegessen, so schmeckt das Essen am Besten, sagen die Kinder.
Das Vieh und der Hirte kommen heim in der untergehenden Sonne
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