Erinnern Sie sich noch an den kleinen Batsuuri, der so glücklich über das Futter für sein Lieblingslamm war im März 2024?
Die Nomaden zählen die Zeit im Mutterleib auch als Lebensjahr. Heute ist Batsuuri nach der nomadischen Zählung fünf Jahre alt. Er hat zwei 2-jährige Zwillingsschwestern und einen kleinen Bruder. Heute passt Batsuuri nicht nur auf die Lämmer und Zicklein auf, er muss auch auf seine Geschwister aufpassen. Sein kleines Lieblingslamm ist jetzt zwei Jahre alt und geht mit den anderen kleinen Tieren auf die Weide. Batsuuri geht ein Stück mit der Herde mit. Wenn das Lamm abends heimkommt, wird es von Batsuuri mit einen kleinen Stückchen Boorzog (fritiertes Gebäck der Nomaden) begrüsst.
Unsere Winterhilfe, die Sie, liebe Spender, möglich gemacht haben, hat den Nomaden sehr geholfen. Die überlebenden Tiere konnten sich mit dem Kraftfutter und dem Heu erholen. Und was sehr wichtig ist, die damals trächtigen Tiere konnten im Frühjahr 2024 gesunde Jungen auf die Welt bringen. Das hat die Nomaden sehr glücklich gemacht. Sie sind sehr dankbar.
Der Nomade Tokhtokh, der vor einigen Jahren vom Staat als bester Viehzüchter prämiert wurde und sogar dafür eine neue Jurte geschenkt bekam, hat letztes Jahr auch von unserer Futterspende bekommen. Er ist mit seiner Familie und seinen Tieren gut über den Sommer gekommen. Diesen Winter geht er alleine mit seinem Grossvieh, den Pferden und den Yaks weit hinauf in die Berge um die Weiden in der Nähe seines Winterlagers für die Schafe und die Ziegen zu schonen. Auch Tokhtokh hat sich über ihre Lebensweise Gedanken gemacht. Einige Jahre hat er Galtai beobachtet, wie er Bäume pflanzt. Letzten Sommer hat er zum ersten Mal in seinem Leben Stecklinge in die Erde gebracht. Der erste Versuch scheiterte, aber er gibt nicht auf und versucht es im Frühjahr wieder, dieses Mal mit Lärchen Setzlingen. Auch hat er bei anderen Nomaden gesehen, dass das Sähen von Haferkörner eine schöne Ernte an Grünfutter bringt. Auch das will er dieses Jahr versuchen. Wir haben darüber berichtet, dass die Nomaden in wenigen Jahren einen starken Wandel durchschreiten mussten.
Als Erinnerung hier seine Worte:
Im letzen Frühsommer haben einige Nomaden Hafer angesäht. Galtai hat diese Methode aus der Zentralmongolei zu seiner Sippe in den Hohen Altai begracht und hat den Hirten das Pflügen, das Sähen und das Ernten gezeigt. Die Nomaden bewahrten von der Winterhilfe Hafersamen auf. Es ist den meisten wirklich sehr gut gelungen. So hatten sie diesen Winter zum eingelagerten Heu noch zusätzlich das Grünfutter. Sie haben auch bemekt, dass die Yakkühe etwas mehr Milch (Yakkühe geben 1 Liter Milch am Tag) geben, wenn sie zusätzlich kleine Rationen vom Grünfutter erhalten. Sicher werden wir in diesem Sommer noch mehr kleine Äcker mit Haferanbau im Altai sehen. So versuchen die Nomaden immer mehr die notwendigen Anpassungen ihrer Traditionen zu leben.
Das Leben in der Natur und die Naturprodukte kann man nicht ersetzen!
So erzählt Galtai das einige junge Familien, zum Beispiel, Yangirmaa mit ihrem Baby und ihrem Mann aus Ulaanbaatar wieder zurück in den Altai gezogen ist. Sie hat ihr Studium beendet und die Familie lebt jetzt wieder zusammen mit ihren Eltern. Der Smog in der Hauptstadt war für sie nicht zu ertragen. Und sie vermissten das gute Fleisch und die Milchprodukte. Andere Tuwanomaden sind in Kleinstädte in der Zentralmongolei gezogen um Arbeit zu finden. Jeder muss seine Erfahrung machen.
Open Hearts for Mongolia bedankt sich noch einmal sehr herzlich, besonders auch im Namen der Tuwanomaden und im Namen von Galtaikhuu für Ihre sehr grosszüge Winterhilfe 2024.
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Einige Abgeordneten des mongolischen Parlaments planen durch das grösste Naturschutzgebiet der Mongolei eine über 300 km lange Autohandelsstrasse und einen Grenzübergang nach China zu bauen um die Grundlage der Westmongolen zu verbessern, heisst es. Der alt/neue Grenzübergang „Naransevstei“ soll eine direkte Verbindung mit der chinesischen Provinz „Gansun“…
Ein neues Zeitalter hat begonnen. Die Gemeinschaft der Nomaden, das Sippenleben, bot ihnen über Jahrhunderte Schutz und Rettung. Das Spannungsfeld, dass die neue Zeit mit den Herausforderungen brachte, fordert einen radikalen Wandel. Die unvorhersehbaren Wetterphänomene, die Einbindung der Selbstversorger in den Geldkreislauf oder das Internet mit den (Ver) Lockungen…